Die folgenden Irrtümer hindern Menschen häufig daran, zu meditieren, obwohl es gut für sie wäre.
1. Meditation ist etwas religiös-esoterisches
Falsch: Meditation ist erst einmal eine Technik der Geistesschulung, die völlig unabhängig von Religionen oder Esoterik eingesetzt werden kann und nachweislich viele positive Wirkungen hat: Entspannung, verbessertes Konzentrationsvermögen, erhöhtes Wohlbefinden, größere Klarheit im Denken und vieles mehr. Im Rahmen der von Kabat-Zinn entwickelten Methode MBSR wird Meditation weltweit in Kliniken zur Bekämpfung von Burnout und Stressproblemen erfolgreich eingesetzt.
2. Ich kann nicht meditieren
Leider denken viele Leute, sie könnten nicht meditieren. Dabei verwechseln sie meist den Vorgang der Meditation mit dem Ergebnis. Meditation ist im Kern nichts anderes als das sanfte Bemühen darum, sich auf den Meditationsgegenstand zu konzentrieren. Viele Leute erleben dabei, dass ihnen alles mögliche durch den Kopf geht, die Konzentration aber nicht gelingt. Genau diese Erfahrung der Unkonzentriertheit aber ist ein wesentlicher Bestandteil der Meditation und hat positive Wirkungen, weil die aufkommenden Gedanken während der Meditation verarbeitet werden. Mit zunehmender Meditationserfahrung wird jeder Mensch weniger denken und sich immer besser konzentrieren können. Dafür muss man sich einfach etwas Zeit geben.
3. Meditieren kann man nur in einer bestimmten Sitzhaltung, z.B. dem Lotussitz
Falsch: Meditieren kann man auch im Liegen oder Stehen - und natürlich im Sitzen auf einem Stuhl oder Meditationsbänkchen. Wichtig ist nur, dass man in der entsprechenden Haltung lange ruhig sitzen bleiben kann. Der Lotussitz ist für ungeübte Menschen eher schlecht für die Meditation, weil die bei der Haltung auftretenden Schmerzen die Konzentration behindern.
4. Wenn ich Schmerzen bei der Meditation habe, muss ich sie aushalten.
Erfreulicherweise ist das auch nicht richtig: Bei leichten Schmerzen kann man versuchen, die Aufmerksamkeit auf den Schmerz zu richten, in ihn hinein zu atmen oder minimale Haltungskorrekturen vorzunehmen. Bei größeren Schmerzen sollte man die Sitzhaltung verändern, z.B. von einem Meditationskissen auf einen Stuhl wechseln. Es hat schon Menschen gegeben, die sich durch das Ignorieren gravierender Schmerzen erhebliche körperliche Schädigungen zugezogen haben. Wenn man regelmäßig meditiert, lernt der Körper ganz von selber, wie er ohne Schmerzen lange sitzen kann.
5. Je mehr ich mich anstrenge, desto besser meditiere ich
Meditation ist ein Prozess des Loslassens. Man sollte nur so wenig Anstrengung aufwenden wie gerade notwendig, sonst funktioniert sie nicht. Je mehr man sich anstrengt, desto stärker hält man fest und verhindert damit Fortschritte bei seiner Meditation.
6. Alle Meditationstechniken haben dieselbe Wirkung
Falsch: Unterschiedliche Techniken erzeugen unterschiedliche Effekte. Tatsächlich hat man durch Gehirnscans herausgefunden, dass z.B. die Atemmeditation ruhige Alphawellen im Gehirn erzeugt während die Meditation der liebenden Güte schnellere Gammawellen erzeugt.
7. Für Meditation fehlt mir die Zeit
Glaube ich nicht: Warum sollte Ihnen die Zeit für eine Tätigkeit fehlen, die Ihnen neue Energie gibt, wenn Sie Zeit für andere energieraubende oder ablenkende Tätigkeiten haben (da denke ich z.B. ans Fernsehen). Meditation fördert Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit. Die Zeit, die Sie dafür aufwenden, holen Sie durch die verbesserte Leistungsfähigkeit leicht wieder auf.
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